Vitrine für „gekaute Kunst“ Der Förderverein Freundeskreis Schloss Eutin hat im vergangenen Jahr rund 8000 Euro nicht ausgegeben, die er eigentlich für die Restaurierung eines goldenen Spiegelrahmens verwenden wollte. Die Maßnahme sei verschoben worden, teilte Vorsitzender Wolfdieter Schiecke mit – und hat auch schon eine Alternative.
             Foto: Das Antependium (eine den Altarunterbau              schmückende Verkleidung) stammt aus dem              17. Jahrhundert und ist mit Stickereien sowie              Figuren aus gekautem Graubrot versehen.              Hier ist die Kreuzigungsszene zu sehen.              Quelle: Orly Röhlk (Kieler Nachrichten)
Mit dem Geld will der Vorstand nach Beschluss der rund 300 Mitglieder stattdessen eine neue Klimavitrine sowie die Auffrischung und Restaurierung eines Antependiums finanzieren. Die Vitrine stand vormals im ersten Stock, wo jetzt nach dem Umbau des Schlosses die Schiffsmodelle zu sehen sind, und könnte einen neuen Standort in der Schlosskirche erhalten. Das kostbare Altartuch stammt aus dem Jahr 1641, ist fünf Meter lang und laut Schiecke wohl einmalig in der Welt. Nicht nur wegen der kunstvoll gestickten Medaillons mit Kreuzigungsszene, Abendmahl und Wiederauferstehung: Die in das Tuch eingearbeiteten, halbplastischen Figuren bestehen aus durchgekautem Graubrot. Wer das Tuch erschaffen hat, ist nicht bekannt. Die Kosten schätzen Schiecke und die stellvertretende Vorsitzende Ute Würfel, Schatzmeister Detlev Küfe und Schriftführer Georg Schiro auf bis zu 5000 Euro. Laut Küfe könne man jährlich etwa 10000 Euro ausgeben. Über 7000 Euro stammen aus Mitgliedsbeiträgen, 2500 Euro kommen von der Sparkassenstiftung, und dann und wann gehen Spenden ein. So erhielt der Verein kürzlich aus einem Nachlass 2000 Euro. Zum Programm des Vereins zählen außerdem Arbeitseinsätze zur Verlängerung und Pflege eines lebenden Zauns im Küchengarten, Exkursionen und Vorträge.